Kunst, Kultur, Museum, Ausstellung
Konzeption und Gestaltung der Ausstellungskommunikation 2020/2021 für die Ausstellung »Welt Bühne Traum — die ›Brücke‹ im Atelier« in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums im Auftrag der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz.
Die Ausstellung liefert u.a. spannende Einblicke hinter die Kulissen des Forschungsprojekts zur Konservierung von Ernst Ludwig Kirchners »Badende im Raum«. Das Hauptmotiv der Ausstellungskommunikation nimmt dabei Bezug auf die restauratorische Bearbeitung des Werkes und bildet im Kontrast zum Original eine Betrachtung unter UV-Licht ab.
»Mit Ernst Ludwig Kirchners Atelierszene Badende im Raum besitzt das Saarlandmuseum ein Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus. Thema des Bildes ist Kirchners Dresdner Wohnatelier der Jahre 1909–11. Hier ließ das Künstlerkollektiv der frühen »Brücke«-Jahre eine Welt erstehen, die sich als radikaler Gegenentwurf zu den bürgerlichen Normen der wilhelminisch geprägten Gesellschaft verstand.
Ausgehend von diesem Hauptwerk nimmt die Ausstellung Welt — Bühne — Traum die unkonventionelle Atmosphäre dieses Raumes, seine exotische Einrichtung, die hier zelebrierten Zusammenkünfte mit Modellen, Freunden und Sammlern in den Blick. Rund 110 Exponate von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein leuchten den Kosmos des »Brücke«-Ateliers aus.
In ihren bühnengleichen Arbeitsräumen propagierten die Künstler das Ideal eines ursprünglichen, »unverfälschten« Daseins und eines von moralischen Zwängen befreiten Körpers. Damit einher ging die Aneignung von Motiven der ozeanischen und afrikanischen Kunst und die Inszenierung der »Natürlichkeit« von People of Color. So reflektiert die Ausstellung die problematischen Facetten des weiblichen und kindlichen Akts im Werk der Dresdner Jahre ebenso wie die Repräsentation außereuropäischer Menschenbilder im Lichte der rassistischen Kategorien des kaiserzeitlichen Kolonialismus.
Einen eigenen Schwerpunkt des Projekts bildet die restauratorische Bearbeitung von Badende im Raum […]« (Quelle: Stiftung Saarländischer Kulturbesitz)